Das Licht am Auto sorgt für gute Sicht auf dunklen Straßen – und spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit im Straßenverkehr. Moderne Technologien wie das LED-, Xenon- oder Laserlicht gewährleisten eine hervorragende Sicht und Sichtbarkeit. Wer noch die alten Scheinwerfer kennt, weiß den Fortschritt zu schätzen. Doch trotz technischer Innovationen halten sich viele Irrtümer rund ums Thema Autolicht hartnäckig. Wann ist welches Licht vorgeschrieben und worauf sollten Sie als Autofahrer achten? In unserem Ratgeber klären wir die wichtigsten Fragen, räumen mit verbreiteten Mythen auf und geben Tipps, wie Sie Ihr Licht am Auto optimal nutzen.
Licht am Auto – die gängigsten Technologien
- Tagfahrlicht: Das Tagfahrlicht ist bei Neufahrzeugen serienmäßig vorhanden. Es dient dazu, Ihr Auto am Tage sichtbarer zu machen und die Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Das Licht leuchtet weniger intensiv als das Abblendlicht, aber stärker als das Standlicht. Die Schlussleuchten sind in der Regel beim Tagfahrlicht nicht eingeschaltet. Verfügt Ihr Auto über kein Tagfahrlicht? Dann schalten Sie alternativ das Abblendlicht ein. Das Tagfahrlicht ist bis jetzt in Deutschland nicht verpflichtend (Stand Februar 2025).
- Automatisches Abblendlicht: In neuen Fahrzeugen ist das automatische Abblendlicht oft serienmäßig verbaut. Die Automatik verhindert, dass das Einschalten des Lichts beim Einsetzen der Dämmerung oder bei Tunnelfahrten vergessen wird. Allerdings wird das Abblendlicht bei trüber Sicht gar nicht aktiviert. Verändern sich die Lichtverhältnisse in der Umgebung schnell, reagiert die Lichtautomatik nicht immer angemessen. Schalten Sie dann das Licht am Auto manuell ein.
- Abbiegelicht: Biegen Sie bei geringer Geschwindigkeit ab, schaltet sich das Abbiegelicht an, das den Straßenrand ausleuchtet. Dieses Lichtsystem ist vor allem im Stadtverkehr von Vorteil, um Fußgänger oder Radfahrer rechtzeitig zu erkennen. Ausgelöst wird das System durch einen bestimmten Lenkwinkel oder die Betätigung des Blinkers.
- Kurvenlicht: Im Vergleich zum Abbiegelicht wird bei diesem Licht am Auto ein größerer Teil der Kurve ausgeleuchtet. Durch den Einsatz von Kamerasystemen gelingt dies sogar noch, bevor Sie in die Kurve einlenken. Die Kamera erkennt das Kurvenende und steuert das Licht entsprechend. Diese neuen Technologien finden sich vorrangig in Kombination mit LED-Scheinwerfern.
- Adaptives Scheinwerferlicht: Das adaptive Scheinwerferlicht passt die Lichtkegel je nach Fahrsituation so an, dass die Straße immer optimal ausgeleuchtet ist. Bei den besonders hellen Lichttypen wie Xenon oder LED sind eine Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage gesetzlich vorgeschrieben, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.
- Statischer und dynamischer Fernlichtassistent: Nahezu jeder Autofahrer hat schon einmal vergessen, bei Gegenverkehr das Fernlicht manuell auszuschalten. Der statische Fernlichtassistent verschafft Abhilfe, indem er das Fernlicht mithilfe einer Kamera selbstständig steuert. Es passiert jedoch hin und wieder, dass der Assistent nicht schnell genug auf das Licht des entgegenkommenden Fahrzeugs reagiert. Der dynamische Fernlichtassistent stimmt sich im Gegensatz zu dem statischen Äquivalent besser mit der Umwelt ab. Er verfügt nämlich über mehrere Kameras, die auf die Lichtimpulse der anderen Fahrzeuge reagieren. Bei hochauflösenden Matrix-Scheinwerfern kann die Lichtverteilung sogar so genau dosiert werden, dass mehrere Objekte zeitgleich vom Lichtkegel unberührt bleiben. Als Fahrer bemerken Sie kaum, dass Bereiche nicht ausgeleuchtet sind.
Sind Sie Besitzer eines modern ausgestatteten Fahrzeugs? Dann genießen Sie eine gute Sicht auf die Straße und Umgebung. Damit das Licht am Auto seinen vollen Nutzen entfalten kann, sollten Sie wissen, welche Technologien in Ihrem Auto verbaut sind. Am besten informieren Sie sich dazu im Handbuch Ihres Wagens oder beim Fahrzeughersteller.
Mythen über das Autolicht: Wie Sie sich bei Dunkelheit korrekt verhalten
Nicht jedes Auto, das im Straßenverkehr zu finden ist, verfügt über die neuesten Lichttechnologien. Und auch bei modernen Fahrzeugen haben letztendlich Sie als Fahrer immer noch den größten Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Doch wie verwenden Sie das Licht am Auto korrekt? Wir decken vier bekannte Mythen für Sie auf:
Mythos 1: Das Abblendlicht wird bei Dunkelheit eingeschaltet
Viele Autofahrer schalten das Abblendlicht erst ein, sobald die Dunkelheit hereingebrochen ist. Jedoch ist das Licht laut § 17 der Straßenverkehrsordnung bereits bei der Abend- oder Morgendämmerung einzuschalten. Dies gilt auch bei schlechten Witterungsverhältnissen oder Tunneln. Andernfalls riskieren Sie ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Auch beim Abschleppen Ihres Fahrzeuges sollten Sie an das Einschalten des Abblendlichts denken.
Mythos 2: Das Tagfahrlicht reicht immer aus
Die Nutzung des Tagfahrlichts wird in Deutschland zwar tagsüber empfohlen, aber bei Dunkelheit, bei Dämmerung sowie bei schwierigen Witterungsverhältnissen reicht sie nicht aus. Sie müssen das Abblendlicht einschalten. Das Tagfahrlicht ersetzt dementsprechend nicht die reguläre Beleuchtung am Auto.
Mythos 3: Die Nebelschlussleuchte darf bei Regen benutzt werden
Viele Fahrer denken, dass Sie die Nebelschlussleuchte auch bei starkem Regen nutzen dürfen. Die Nebelschlussleuchte dürfen Sie allerdings nur dann einschalten, wenn durch Nebel Ihre Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt. Verwenden Sie die Nebelschlussleuchte fälschlicherweise, blenden Sie andere Verkehrsteilnehmer und riskieren ein Bußgeld von bis zu 35 Euro. Anders verhält es sich bei Nebelscheinwerfern. Dieses Licht am Auto dürfen Sie laut Gesetzgeber einschalten, wenn Regen, Schneefall oder Nebel die Sicht erheblich behindern.
Mythos 4: In Ortschaften ist das Fahren mit Fernlicht verboten
Sind Sie auf einer dunklen Landstraße mit dem Auto unterwegs, schalten Sie das Fernlicht ein. Doch in geschlossenen Ortschaften dürfen Sie es nicht benutzen – stimmt das? Nein, ein prinzipielles Fernlichtverbot besteht innerhalb von Ortschaften nicht. Allerdings dürfen Sie dieses Licht am Auto nicht benutzen, wenn Straßen durchgehend und ausreichend beleuchtet sind. Dies ist in Ortschaften meistens der Fall. Befahren Sie allerdings innerorts eine sehr schlecht beleuchtete Straße, dürfen Sie das Fernlicht verwenden. Wichtig ist allerdings: Sie dürfen keine anderen Verkehrsteilnehmer blenden – sei es innerhalb oder außerhalb von Ortschaften.
Weitere Tipps rund ums Licht am Auto
- Denken Sie beim Beladen Ihres Autos mit schwerem Gepäck daran, die Leuchtweite Ihrer Scheinwerfer anzupassen, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.
- Prüfen Sie regelmäßig, ob jedes Licht am Auto funktioniert. Dafür eignet sich ein kurzer Rundgang um das Fahrzeug mit eingeschaltetem Licht. Um die Brems- und Rücklichter zu überprüfen, nutzen Sie Reflexionen an Wänden oder Schaufenstern oder bitten Sie eine zweite Person um Hilfe.
- Ältere Autos können oft mit LED-Scheinwerfern nachgerüstet werden. Verwenden Sie nur geprüfte und zugelassene Leuchtmittel.
- Schauen Sie bei Gegenverkehr leicht nach rechts an den Fahrbahnrand, um nicht geblendet zu werden.
- Setzen Sie sich mit den Beleuchtungssystemen Ihres Fahrzeugs auseinander, um Sie optimal zu nutzen und korrekt auf unterschiedliche Fahrsituationen abzustimmen.
Sicher fahren mit dem richtigen Licht am Auto
Eine moderne Beleuchtung hilft dabei, sicher zu fahren. Der wichtigste Tipp rund ums Licht am Auto lautet jedoch: Fahren und handeln Sie in Beleuchtungsfragen vorausschauend, sei es durch das rechtzeitige Ausschalten des Fernlichts oder das regelmäßige Überprüfen Ihrer Fahrzeugbeleuchtung, etwa im Rahmen saisonaler Checks. Übrigens: Wie Sie Ihr Auto fit für den Frühling machen, erfahren Sie unserem Beitrag „Ist Ihr Auto schon frühlingsfit? 5 Tipps, die Sie jetzt unbedingt beachten sollten“.