Wird es den Verbrennungsmotor in Zukunft noch geben?
Immer mehr Länder planen, den Verbrennungsmotor in Zukunft zu verbieten – und setzen die Autoindustrie damit unter Handlungsdruck. In Deutschland steht ein Verbot von Neuzulassungen für Diesel und Benziner ab 2035 zur Diskussion. Vor dem Hintergrund des Wandels hin zu einer nachhaltigen Mobilität verkündete nun auch der US-Konzern General Motors, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge anzubieten und bis 2040 insgesamt CO₂-neutral werden zu wollen. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage: Droht dem Verbrenner sein Aus? In der Autobranche herrscht Uneinigkeit.
So steht die Bundesrepublik zum Verbrennerverbot
Mit der wachsenden Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie der zunehmend strengen Abgas-Vorschriften scheint sich die Zeit des Verbrennungsmotors dem Ende zuzuneigen. An der Frage, ob es in Deutschland zu einem Verbot von Verbrennern kommen sollte, scheiden sich jedoch die Geister – das zeigte unter anderem eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov: 42,3 Prozent der Befragten sprachen sich darin gegen ein Verbot des Verbrenners aus. Eine Instagram-Umfrage des Fachmagazins kfz-betrieb ergab zudem: 82 Prozent von insgesamt 2.549 Teilnehmern sehen für den Verbrennungsmotor eine Zukunft. Doch wie könnte diese aussehen?
Verbrennungsmotor: In Zukunft nachhaltig?
Um Autos mit Verbrennungsmotoren in Zukunft trotz der Verschärfung der Abgas-Vorschriften weiter betreiben zu können, gilt es, die CO₂-Bilanz der Motoren zu verbessern. Eine Möglichkeit dafür ist zum Beispiel synthetischer Kraftstoff, der mithilfe von Strom gewonnen wird. Der Sportwagenhersteller Porsche plant etwa, mit derartigen E-Fuels dem Verbrennungsmotor eine Zukunft zu ermöglichen. Wie realistisch dieses Ziel ist, bleibt abzuwarten. Noch ist die Effizienz von E-Fuels umstritten. Dazu sind die Kosten für den synthetischen Kraftstoff (noch) verhältnismäßig hoch.
Die Alternative „Wasserstoff“
Eine weitere Option, dem Verbrennungsmotor für die Zukunft eine Perspektive zu bieten, könnte ein Umstieg auf Wasserstoff-Verbrennungsmotoren sein. Die Idee an sich ist keineswegs neu. Bereits in den 1990er-Jahren arbeitete BMW an der Entwicklung solcher Motoren. Nun greift das Münchener Start-up Keyou die Idee wieder auf – vorerst zum Einsatz in Lkw und Bussen.
Die besonderen Vorteile des Wasserstoff-Verbrennungsmotors:
✓ ein hoher Wirkungsgrad
✓ niedrige CO₂-Werte von weniger als einem Gramm pro Kilometer
✓ eine positive Ökobilanz bei der Herstellung
Sollte sich die Kombination aus Verbrennungsmotor und Wasserstoff bewähren, könnte sie künftig auch in Pkw zum Einsatz kommen.
Der Verbrennungsmotor und die Zukunft
Aktuell setzen viele Autohersteller in Anbetracht der Verkehrswende vor allem auf einen Wechsel zu E-Autos und Fahrzeugen mit Hybridantrieb. Doch auch der Verbrennungsmotor bleibt (vorerst) weiterhin relevant. Inwieweit sich E-Fuels sowie Wasserstoff-Verbrennungsmotoren in Zukunft durchsetzen können, wird sich zeigen.
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Quellen: Spiegel, YouGov, Die Welt