Für 2019 gibt es wieder neue Typklassen
Für rund 11 Millionen Autofahrer ändern sich die Typklassen zu 2019 – und damit wahrscheinlich auch die Versicherungsbeiträge für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Etwa 5,4 Millionen profitieren von einer niedrigeren Typklasse 2019 und knapp 5,7 Millionen Autofahrer müssen mit einer höheren Einstufung rechnen. Für 29,5 Millionen Autofahrer ändert sich 2019 nichts: Sie bleiben bei der der Kfz-Haftpflichtversicherung in derselben Typklasse wie im Vorjahr.
Weniger Schäden im Vorjahr – niedrigere Typklasse 2019
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bestimmt jedes Jahr aufs Neue die Typklassen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle. Die Grundlage hierfür bilden die jährlichen Schadens- und Unfallbilanzen. Maßgeblich für die 16 Typklassen (10- 25) der Kfz-Haftpflichtversicherung sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen. Wenn ein Modell im Schnitt aller Verträge weniger Schäden und damit verbundene Reparaturen verursacht hat, wird es in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Fahrzeuge mit vielen Unfällen werden vom GDV höher klassifiziert. Die Typklasse ist auch 2019 eines der Tarifmerkmale, auf deren Grundlage die Versicherer die Beiträge für die Kfz-Haftpflicht und Kaskoversicherung berechnen. Weitere Faktoren für die Beiträge sind aber auch die Fragen, wer das Auto fährt, wie lange der Fahrer unfallfrei ist und wie viele Kilometer jedes Jahr mit dem Fahrzeug gefahren werden.
Nur wenige Ausreißer bei den Typklassen 2019
Größe Veränderungen von mehr als einer Typklasse in 2019 (nach oben oder unten) sind eher die Ausnahme, wie etwa beim VW Tiguan 2.0 TSI Motion. Mit dem Jahresbeginn wird dieses Modell in der Kfz-Haftpflichtversicherung um drei Stufen auf 11 herabgestuft. Im Gegensatz dazu wird der Renault Kadjar 1.2 beispielsweise um drei Stufen höher eingeordnet, nämlich auf Typklasse 20.
Welche Daten stehen im Typklassenverzeichnis?
Neben der Typklasse selbst beinhaltet das Verzeichnis noch weitere Daten wie:
– Hersteller
– Fahrzeugtyp (Verkaufsbezeichnung)
– Leistungsdaten wie kW, PS und Hubraum
– Schlüsselzahlen für Hersteller und Typ
– Angaben über Wegfahrsperren
– Produktionszeitraum der Pkw
Das Typklassenverzeichnis ist alphabetisch nach Fahrzeughersteller sortiert. Es kann postalisch gegen eine Gebühr angefordert werden oder Sie fragen die Typklassen aller ca. 29.000 Automodelle online ab. Hierzu benötigen Sie die Schlüsselzahlen für den Hersteller und den Fahrzeugtyp, die Sie im Fahrzeugschein finden.
Ab wann gelten die neuen Typklassen 2019?
Die Einstufung der Typklassen ist für die Versicherer nicht bindend. Bei Neuverträgen kann sie ab sofort berücksichtigt werden und bei bereits bestehenden Verträgen erfolgt die Anpassung in der Regel zur nächsten Hauptfälligkeit, also zum 1. Januar 2019.
Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhung
Wollen Sie Ihren Versicherer wechseln und sich einen günstigeren Tarif suchen, können Sie noch bis zum 30. November regulär kündigen. Denn die meisten Kfz-Versicherungsverträge enden jeweils zum 31. Dezember und haben eine vierwöchige Kündigungsfrist. Darüber hinaus greift bei der Erhöhung der Beiträge aber auch das Sonderkündigungsrecht. Bis wann die Sonderkündigung erfolgen muss, ist davon abhängig, wann Sie von Ihrer Versicherung über die Preiserhöhung informiert werden. Nach Erhalt der Benachrichtigung haben Sie vier Wochen Zeit, um von Ihrem Recht der außerordentlichen Kündigung Gebrauch zu machen.
Quellen: Spiegel.de, GDV
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